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frings. Das Misereor-Magazin 1/2023: Wofür es sich zu kämpfen lohnt.

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Wofür es sich zu kämpfen lohnt: Ein Heft über Demokratie und Menschenrechte. www.misereor.de/magazin

UGANDA Ugandas kleine

UGANDA Ugandas kleine aber aufsteigende Klimabewegung macht mobil gegen den Bau der längsten Öl-Pipeline der Welt. Simone Schlindwein und Eduardo Soteras haben Aktivisten aus der jungen, gebildeten Elite in der Hauptstadt Kampala getroffen. 16 EINS2023

Aktivist John Hillary zeigt im katholischen Jugendzentrum in Kampala den Film „The Letter“ Als John Hillary den Startknopf an seinem Computer drückt und der Vorspann des Films anläuft, wirkt er etwas enttäuscht. Über 50 Aktivist*innen, Mitglieder von Umweltorganisationen und Student*innen hat er zur Vorführung ins katholische Jugendzentrum in Ugandas Hauptstadt Kampala eingeladen. Doch nicht einmal eine Handvoll Leute sind an diesem Samstagvormittag erschienen. Der 28-jährige Hillary ist der ugandische Vorsitzende der Laudato-Si-Bewegung, einer katholischen, internationalen Umweltorganisation, die sich weltweit für Klimagerechtigkeit einsetzt. Im vergangenen Jahr hat Laudato Si den Film „The Letter“ (Der Brief) mit Papst Franziskus produziert, der in einem Schreiben alle Menschen der Erde dazu aufruft, die Umwelt zu schützen. Der 90- minütige Dokumentarfilm begleitet Ak- Demonstrant*innen tivist*innen auf verschiedenen Konti- wurden mit Tränengas besprüht, vernenten und schildert ihre täglichen Herausforderungen. haftet und angeklagt „Ziel der Filmvorführung ist es, dass wir uns auch in Uganda besser untereinander austauschen und vernetzen“, erklärt der IT-Student Hillary die Idee der Filmvorführung. Danach soll noch eine Diskussionsrunde stattfinden. Ugandas junge, aber aufsteigende Szene der Umweltaktivist*innen kämpft derzeit mit großen Herausforderungen. Im Januar hat Ugandas Präsident Yoweri Museveni den Startschuss für die Ölförderung sowie den Bau der längsten beheizten Rohöl-Pipeline der Welt gegeben. Dagegen haben im vergangenen Jahr landesweit immer wieder einzelne, kleine Aktivistengruppen demonstriert. Doch die Polizei ging brutal gegen sie vor. Mehrfach wurden Demonstranten mit Tränengas besprüht, verhaftet und angeklagt, sie kamen nur auf Bewährung wieder frei. Büros von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen wurden vom Geheimdienst gestürmt, Computer und Akten konfisziert. Einige Nichtregierungsorganisationen wurden sogar ganz geschlossen. Die Botschaft des Regimes ist klar: Jegliche Kritik an Ugandas gigantischen Ölförderplänen wird als Opposition zu Präsident Museveni interpretiert, der seit 37 Jahren an der Macht ist. Die Ölprojekte sind Grundpfeiler seiner Zukunftsvision, das (arme) ostafrikanische Land zu industriali- EINS2023 17

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