BOLIVIEN El Alto ist ins Kraut geschossen. Auf den staubigen Straßen herrschen Armut, Angst und Gewalt. Aber mittendrin, in den Stadtgärten, bauen Frauen wie Perpetua Condori eine andere, bessere Zukunft an: Für sich, ihre Familien und die ganze Stadt. Text von Suzanne Lemken Fotos von Florian Kopp 14 EINS2024
Perpetua Condori arbeitet täglich stundenlang an ihrer grünen Oase. Aber diese Mühe lohnt sich. Ein Stück heile Welt: Hier im Familiengarten können sich Abdiel und sein Bruder Abner frei bewegen. Dies ist auf El Altos gefährlichen Straßen unmöglich, weil Armut und Gewalt das Viertel prägen. „Ich habe extra Rezepte entwickelt, die Kinder mögen. Dass sie Geschmack an gesunden Gerichten finden, ist so wichtig.“ Ein Hinterhof, ein kleines Beet, zwei selbst gebaute Gewächshäuser, bespannt mit gelber Kunststoffplane. Perpetua Condori ist froh über ihren Garten: Hier wachsen Mangold, Salat, Spinat, Karotten und Rote Bete. Erdbeerpflanzen hängen in Töpfen an den Wänden. Aus leeren Getränkeflaschen sprießen Kräuter. Und immer gibt es auch Platz für Blumen. Dieser Garten ist eine Oase, in der die ganze Familie Frieden findet. Dafür arbeiten alle hart. Auch Abdiel und Abner, sieben und neun Jahre alt, sind inzwischen erfahrene Nachwuchsgärtner. „Die Jungs helfen immer mit“, berichtet Perpetua Condori stolz. Als sie vor Jahren vom Land nach El Alto kam, fand sie bei der Misereor-Partnerorganisation FOCAPACI Starthilfe für ihren Stadtgarten – Infos, Saatgut, Material und Beratung. Heute ist sie selbst Multiplikatorin für das Projekt und begleitet andere Familien. EINS2024 15
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