Terence Lopez hat während der Coronapandemie auf den Philippinen gemeinsam mit Tagelöhnern Gärten zur Selbstversorgung angelegt. Hier erzählt er, wie es dazu kam und was er daraus gelernt hat. Protokoll von Birgit-Sara Fabianek Fotos von Raffy Lerma Die Situation der städtischen Armen in der Pandemie T. L.: Die Maßnahmen gegen Covid-19 haben die Tagelöhner auf den Philippinen in extreme Armut katapultiert. Präsident Rodrigo Duterte hat das Land 2020 von einem Tag auf den anderen mit einem Lockdown nach innen und außen dicht gemacht. Es wurde alles abgeriegelt, alle Läden waren geschlossen, der Verkehr wurde lahmgelegt und es gab Ausgangssperren, die militärisch überwacht wurden. Bis 2021 wurde das Land immer wieder zugemacht. Bereits während des ersten Lockdowns waren die Armen sehr hungrig, weil es kaum Versorgung gab. Zu dieser Zeit arbeitete ich als Freiwilliger für die „Nationale Allianz der städtischen Armen“ in Quezon-City und in Pandi, einer von informellen Siedlerinnen und Siedlern besetzten Gemeinde nördlich von Manila. Die Nationale Allianz ist eine große Organisation auf den gesamten Philippinen, sehr konsequent, sehr fortschrittlich. Wir dachten darüber nach, was wir dem Hunger, der dort überall herrschte, entgegensetzen könnten. Die Regierung reagierte nicht auf die Appelle der Armen, die jeden Tag ums Überleben kämpften. Das besetzte Dorf in Pandi Ich hatte Kontakt zu einem besetzten Dorf in Pandi. Dort leben informelle Siedlerinnen und Siedler in besetzten Häusern. Als der Lockdown kam, durften sie nicht mehr aus dem Haus. Sie konnten nicht mehr arbeiten und hatten deshalb kein Geld mehr für Essen. Zuerst habe ich für diese Menschen Lebensmittelsammlungen organisiert, später habe ich Obst- und Gemüsespenden von Bio-Bauernhöfen aus der Umgebung bekommen, weil diese ihre Waren nicht mehr verkaufen konnten. Wir haben gemeinsam mit der Good Food Company, die etwas für die Armen in der Stadt tun wollte, an jedem Wo- 18 EINS2024
Rey de la Cruz hält frisch geerntete Bittermelonen und Okraschoten aus seinem städtischen Garten in den Händen EINS2024 19
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