auf der grünen Wiese zuwies, kam die Gemeinschaft etwas zur Ruhe. Misereor finanzierte die ersten 150 Häuser und den Start für ein neues Leben. Mit dem Geld verteilte PREDA Mangosetzlinge und andere Obstbäume, die den Aeta heute Schatten, Schutz und Nahrung liefern, schulte sie in ökologischem Gemüseanbau und stärkte sie in ihren Rechten. So erhielt Lakas als erste Aeta-Gemeinschaft 1993 einen offiziellen Landtitel für die sieben Hektar große Siedlung und 43 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflächen. Heute leben 286 Familien in LAKAS unter mächtigen Mangobäumen, Bananenstauden und Büschen. Es gibt ein Kulturzentrum, eine Bücherei, eine Krankenstation, einen Kindergarten, eine Grundschule und seit 2013 eine weiterführende Schule mit eigenem Lehrplan. Die ersten Aeta haben studiert und arbeiten als Lehrerinnen, Sozialarbeiter oder Anwältinnen, doch die meisten Familien ernähren sich nach wie vor von kleinbäuerlicher Landwirtschaft und schlecht bezahlten Hilfsjobs. Immerhin bauen sie dank Misereors Unterstützung gesunde Nahrungsmittel an. „Bildung ist das Einzige, was wir un- „Jeder Mango- Baum bedeutet Leben, denn er erhöht die Produktion.“ Durch das Aufforstungsprojekt konnten sechs junge Mangobäume gepflanzt werden seren Kindern mitgeben können“, weiß Tangkoy Domulots. „Sie kann uns keiner nehmen.“ Er selbst hat viel von PREDA gelernt. „Ich bin zwar kein Mangobauer aus dem Fairtrade-Projekt, aber ich stelle jetzt meinen eigenen Biodünger her und wende keine Chemie an.“ Gegen Insekten braut er einen Sud aus Chili, Ingwer und Knoblauch. Auf seinem Feld hat er inzwischen mehr als 30 Mangobäume. Allein in diesem Jahr hat er durch das Aufforstungsprojekt „Mango Tango“ von Misereor und dem Tatort-Verein sechs junge Mangobäume, eine behaarte Litschi und zwei philippinische Limonen gepflanzt. Heute sollen fünf weitere Mangobäume hinzukommen. „Jeder Baum bedeutet Leben, denn er erhöht meine Produktion“, sagt Tangkoy Domulot und gräbt mit einem Spaten ein tiefes Loch in die rote Erde. „Wir wollen, dass unsere Kinder stolz auf ihre Wurzeln sind“, sagt Tangkoy Domulot. Dafür vertritt er seine Gemeinschaft selbstbewusst in den lokalen Gremien, nimmt an indigenen Netzwerktreffen teil und trägt dabei grundsätzlich seine traditionelle Kluft. Damit die alten Bräuche nicht verloren gehen, gibt es neben dem Familiensonntag speziellen Kulturunterricht für die Kinder. Auch bei den Dorffesten lehren die Alten den Jungen die traditionellen Tänze, Lieder und Rituale. „Unsere Kinder sollen rausgehen und studieren“, meint Tangkoy Domulot. Aber sie sollen auch gerne zurückkommen. Damit sie genug zu essen haben, pflanzt er weiter Mangobäume und andere Obstsorten. „Jeder neue Baum gibt uns Nahrung“, sagt der Stammesälteste. „Jeder neue Baum sichert unsere Zukunft. Ohne PREDA hätten wir das alles nicht geschafft.“ 10.000 Mangobäume Als langjährige Partner von PREDA in Deutschland haben der Kölner Verein Tatort – Straßen der Welt und Misereor eine Aktion gestartet, um 10.000 Mango-Baum-Setzlinge zu finanzieren. Für eine Spende in Höhe von zehn Euro beschafft PREDA einen Setzling und lässt ihn in der Region der Aetas in Zambales pflanzen. Mehr zu der Mango-Baum-Aktion unter: www.misereor.de/mangotango Constanze Bandowski lebt in Hamburg und beschäftigt sich als freie Journalistin seit vielen Jahren vor allem mit Themen der Einen Welt. Klaus Mellenthin lebt in Berlin und fotografiert Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur und zu vielfältigen gesellschaftlichen Themen. 38 EINS2024
BRASILIEN Wasserknappheit, Zerstörung von Natur- und Lebensraum, Vertreibung und die Verletzung von Menschenrechten sind die Folge der extensiven Produktion von Eisenerz in Brasilien. Der Kampf um die Rechte der Betroffenen dauert seit Jahrzehnten an. Text von Ralph Allgaier Fotos von Florian Kopp EINS2024 39
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