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frings. Das Misereor-Magazin 1/2024: Wir müssen reden!

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FOTOSTRECKE Foto: Michael Mondry Titelthema: Wir müssen reden! MIT DEN HÄNDEN Rodrigue Umuhire zeigt stolz, was er schon gelernt hat. Der Achtjährige lebt in der Grenzstadt Gisenyi im Westen von Ruanda. Er besucht die Gehörlosenklasse des Ausbildungszentrums von „Vision Jeunesse Nouvelle“ (VJN). Mit Hilfe von Tafelbildern lernen die Kinder Buchstaben, Zahlen und Begriffe in Zeichensprache - und damit lesen, schreiben und sich mit ihrer Umgebung zu verständigen. Das ist die Chance, im Anschluss eine Ausbildung in Schneiderei, Kfz-Mechanik, Friseur oder Metallbau zu absolvieren. VJN eröffnet Kindern und Jugendlichen so einen Weg in eine neue Zukunft. Das Angebot: neben Schule und Ausbildung auch Sport, Tanz, Band und Orchester, Theaterprojekte und Kino. Rodrigue liebt es, nach der Schule mit den anderen Kindern Fußball zu spielen. 6

Foto: Majority World CIC / Alamy Stock Photo Titelthema: Wir müssen reden! UND DAS ALTE BEWAHREN In Tripura in Indien demonstrieren Frauen für ihre traditionelle Sprache Kokborok. Sie fordern die Annahme der römischen Schrift, um das Überleben der Sprache zu sichern und im Alltag zu ermöglichen. Kokborok (auch Tripuri oder Tipra kok genannt) ist die wichtigste Muttersprache des Tripuri-Volkes im indischen Bundesstaat Tripura und den angrenzenden Gebieten Bangladeschs. Das Wort Kokborok leitet sich von den Wörtern „Kok“ was „verbal“ bedeutet, und „Borok“ ab, was „Volk“ oder „Mensch“ meint. Kokborok ist bereits seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. schriftlich belegt. Die Sprache wurde ursprünglich in der Koloma-Schrift geschrieben. Nach der Unabhängigkeit Indiens und dem Anschluss Tripuras wird jedoch die bengalische Schrift oder die römische verwendet. 7

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