DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO Das seltene Metall steckt in fast allen Batterien oder Akkus – ohne Kobalt fährt kein E-Auto, klingelt kein Handy. Die weltweit größten Vorkommen liegen im Kongo. Schätzungsweise 15 Prozent davon werden im Kleinbergbau gefördert. Was bedeutet das für die Menschen dort? Text und Fotos von Roland Brockmann Foto: Cole Burston via Getty Images 16 ZWEI2023
Das seltene Metall steckt im Gestein, je höher dessen Kobaltanteil ist, desto wertvoller ist das Gestein Der Eingang zum Schacht wirkt noch vergleichsweise komfortabel, doch mit der Tiefe werden die Tunnel immer enger. Die Schürfer können sich nur kriechend und kletternd fortbewegen. Helme trägt hier keiner, die Männer arbeiten barfuß. Ihre wichtigste Ausrüstung ist neben Hammer oder Stemmeisen die Stirnlampe. Die Straße nach Kolwezi ist für afrikanische Verhältnisse gut in Schuss. Trotzdem kommt man nur langsam voran. Schuld daran sind die vielen Laster: Sie transportieren Werkzeuge und Maschinen in die kongolesische Bergbauregion und kehren beladen mit Erzen zurück in die Provinzhauptstadt Lubumbashi. Entlang der Strecke ziehen sich hohe Mauern, dahinter liegen die riesigen Industrieminen von Haut-Katanga. Hier wird neben Kobalt vor allem Kupfer abgebaut, aber auch Uran. Staub hängt in der Luft. Niemand weiß genau, wie giftig er ist. Trotzdem zieht die Region Arbeiter aus dem ganzen Land an. Der Kongo ist zwar reich an Rohstoffen, aber eines der Länder mit dem niedrigsten Pro-Kopf-Einkommen. Zehntausende arbeiten im Kleinbergbau, bei dem schätzungsweise 15 Prozent des Kobalts im Kongo gefördert wird. Mit Mitteln wie aus vergangenen Jahrhunderten: Die Schürfer buddeln barfuß, nur mit Stemmeisen, Hammer und ZWEI2023 17
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