Mit Vertreibung oder mit Menschen? Mit Menschen. Gegen Vertreibung. „Am liebsten würde ich einen Blockbuster drehen“, sagt der Filmemacher Eriberto Gualinga aus dem ecuadorianischen Amazonasgebiet. Doch sein Lebensziel muss warten. Der preisgekrönte Dokumentarfilmer kämpft weiter mit der Kamera gegen die Vertreibung der indigenen Gemeinschaften aus dem Regenwald. Mit Ignoranz oder mit Menschen? Mit Menschen. Gegen Ignoranz. Ann-Kathrin Borchert will die Welt verbessern. Sie will sich gegen Vorurteile und Ignoranz gegenüber anderen Menschen und Kulturen einsetzen. Dafür hat die Wahlkölnerin nicht die große Bühne der Politik gewählt. Ihr Weg ist leise und stetig, aber wirkungsvoll: Sie ist Lehrerin. Am liebsten erzählt sie ihren Schüler*innen von ihrem Misereor-Projektbesuch in Kenia. Fotos: Kathrin Harms/Misereor (Ecuador), Klaus Mellenthin (Deutschland) „Wer erzählt unsere Geschichte, wenn ich es nicht tue?“ Eriberto Gualinga, Ecuador „Ich freue mich jedes Mal auf diese Unterrichtseinheit. Wenn ich von meinen persönlichen Erfahrungen erzähle, bekomme ich alle zu packen. Dann sind sie voll dabei.“ Ann-Kathrin Borchert, Deutschland
„Project 90 by 2030“ Foto: Tobias Ginsberg Der bisherige Verlauf des Wasserstoffprojekts in Namibia zeigt: Grüne Energie und klimagerechte Politik sind nicht automatisch gleichermaßen gewährleistet. Die Misereor-Partnerorganisation „Project 90 by 2030“ macht sich deshalb für eine gerechte Energiewende in Südafrika stark. Namensgebend ist ihr Ziel, bis zum Jahr 2030 90 Prozent weniger Treibhausgase zu erzeugen und Menschen einen besseren Zugang zu Stromversorgung und Wasser zu ermöglichen. Ein Fokus liegt auf der Ausbildung junger Menschen, die als Mentor*innen und Vorbilder den Wandel in ihren lokalen Gemeinschaften beschleunigen. lage fließt. Diese Möglichkeiten werden bislang nicht gesehen oder aber als zweitrangig abgetan. Dass stattdessen die Versorgung der neuen Anlage Priorität vor allen anderen Nutzungs- und Verwertungsmöglichkeiten hat, liegt an der Dominanz ausländischer Privatinvestoren. Das wäre eine verpasste Chance. Denn Deutschland hat mit diesem Projekt die Gelegenheit, seine historische Verantwortung als ehemalige Kolonialmacht zu nutzen, um Namibias Interessen als gleichberechtigt anzuerkennen und zu unterstützen – und damit zur Versöhnung beizutragen. Dafür müssen bei der laufenden Machbarkeitsstudie die Forderungen und Zweifel der Zivilgesellschaft gehört und ernst genommen werden. Die Standortkritik zum Beispiel: Sollten die Solar- und Windparkanlagen tatsächlich in einem Nationalpark entstehen, der etliche seltene Pflanzen beheimatet? Nötig sind jetzt konkrete Maßnahmen, damit eine Wasserstoffanlage nachhaltig alle Lebensbereiche in Namibia fördern kann. Der Strom- und Wasserzugang ist dabei naheliegend. Die Unterstützung beim Bau neuer Siedlungen, Straßen und Schulen ist es ebenso. Damit sich die Energiewende für alle lohnt. ZWEI2023 23
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